Am 20. Mai 1875 unterzeichneten 17 Staaten in Paris die Meterkonvention – und setzten damit ein Zeichen für Verständigung durch Einheitlichkeit. Der sogenannte Urmeter, ein Platinstab, wurde zum Maßstab für Technik, Wissenschaft und Handel. Zuvor sorgten zahllose regionale Maßeinheiten für Verwirrung und wirtschaftliche Reibungsverluste.
Mit der Konvention begann eine neue Ära: Internationale Zusammenarbeit bekam eine messbare Grundlage. Die Meterkonvention war eine der ersten multilateralen wissenschaftlichen Vereinbarungen – vergleichbar in ihrer Tragweite mit der Pariser Verbandsübereinkunft im Patentrecht, die wenige Jahre später folgte.
Heute beruht ein Meter auf der Lichtgeschwindigkeit – keine Stäbe mehr, nur Naturgesetze. Doch die Idee bleibt, ist heute selbstverständlich, oder auch unterschätzt: Gemeinsame Standards schaffen Klarheit und Vertrauen – über Grenzen hinweg.
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